Gestern war es nun soweit, mein Comeback nach zwei Jahren bei der Salzkammergut Trophy, die 2008 auch mein letzter Marathon war. Es war ein Rennen mit vielen Höhen und Tiefen, die Freude überwiegt natürlich mehr, aber ersteinmal der Reihe nach:
Um gegen 3:30 bin ich zum ersten Mal aufgewacht, ein kräftiges Gewitter zog über uns hinweg, zum Glück konnt ich nochmal einschlafen bis um 5:45 dann der Wecker klingelte. Ein weiteres Gewitter war über unseren Kopf und es regnete wie aus Kübeln. Ich früchstückte ersteinmal, zog mich um und sah nochmal ein wenig in den Streckenplan, die Strecke kannt ich ja schon, viele Überraschungen sollte es deshalb nicht geben. Um etwa 7:30 machte ich mich dann auf den Weg nach Bad Goisern, der Start war ja erst um 11:00 Uhr.
Gegen 10:00 erreichte ich dann den Startort, links und rechts neben der Straße standen überall Autos, es wurde von rund 4.000 Startern was gesagt. Ich baute mein MTB zusammen und machte mich auf den Weg zur Startnummernausgabe, die ich leider erst sehr spät fand... da stand dann plötzlich 10:45 auf meinem Tacho, also noch gut 15 min bis zum Start und ich musste noch zum Auto und meine Flasche und die Riegeln zu holen. Es begann das Rennen vor dem eigentlichem Rennen, ich fuhr so schnell wie schon lange nicht mehr und brauchte etwa 7 min bis ich dann wieder beim Auto war und genau so lange zurück. Mein Startplatz war im 2. Startblock, der um 11:05 auf die Strecke ging, also konnte ich mich immerhin noch ein paar Minuten verschaufen. Der Puls ging bis auf 191 also Maximalpuls, an zu wenig Intensität beim Aufwärmen konnte also ein Versagen nicht liegen ;-).
Los gings! Begleitet von den jubelnden Zuschauern ging es auf die 54 km lange und mit 1500 hm gespickte Strecke, in dem Moment hatte ich Gänsehaut. Die ersten Meter waren flach, die ersten Kilometer waren sogar auf einer asphaltierten Piste, aber es war mörderisch steil, Steigungen von jenseits der 15% Marke, das hatte ich noch gut in Erinnerung. Anders als 2008 versuchte ich nicht schnell Positionen gut zu machen, sondern meinen Rhytmus zu finden und den Puls einigermaßen weit unten zu halten, das gelang mir auch. Anfangs verlor ich viele Plätze, die ich aber mit zunehmender länge der Steigung wieder gut machte, viele überschätzen sich da einfach. Ein Zuschauer rief mir zu: "Come on Stefan, gib alles!" Alles geben konnte ich noch nicht bzw. durfte ich noch nicht, aber diese Zeit wird auch wieder kommen. Der erste Anstieg zog sich lange dahin, bevor es dann in die Abfahrt ging, dort ging es u.a. einen Skihang hinunter. Für mich überraschend war, dass ich in dieser langgezogenen Abfahrt viele Plätze gut machte, früher verlor ich hier viel Zeit. Die Abfahrt zog sich genauso lange dahin wie der Aufstieg, aber gleich dannach ging es in den letzten Berg, der gleich zu Beginn richtig steil war. Mir kam es vor, als würde ich eine Wand hochfahren, vor zwei Jahren fühlte ich mich hier sehr wohl, dieses Jahr fand ich meinen Rhythmus überhaupt nicht. Die Sonne strahlte in den Anstieg, es war heiß, genau dass hatte ich befürchtet. Hitze mag ich zwar, aber nur wenn ich nicht auf dem Rad sitzte, bei intensiven Einheiten oder gar im Rennen kann ich das gar nicht haben. Nichts destotrotz kämpfte ich mich diesen Anstieg rauf, unter 10% betrug die Steigung fast gar nicht, nur kurz vor der Verpflegungszone, die rettete mich. Dort füllte ich nochmal meine Flasche auf und ließ mir etwas kühles auf den Kopf schütten. Gestärkt ging es dann weiter und die Steigung war nicht mehr ganz so brutal wie zu Beginn, ich fand meinen Tritt endlich und machte wieder ein paar Positionen gut und als ich dann oben war dachte ich mir "jetzt kann dir nur noch eines dein Comeback versauen, ein Sturz" deshalb ging ich Vorsichtig in die Abfahrt hinein, die ich noch gut in Erinnerung habe, denn dort verlor ich viel Zeit. Das eklige an der Abfahrt ist, dass es viele viele Steine auf den Trail vor und nach der ewigen Wand gibt, es ist ungefähr zu vergleichen mit den Kopfsteinpflasterstücken bei Paris-Roubaix, es rüttelt einem einfach mächtig durch. Die Unterarme schmerzten mittlerweile, genauso wie der Nacken, aber auch hier machte ich ein paar Positonen gut und wurde von fast keinem überholt, langsam aber sicher lern ich auch das Abfahren. Unten angekommen ließ ich es dann einfach nur ausrollen bis ins Ziel und dort hab ich endlich wieder einmal einen Marathon überstanden.
Auf der Heimfahrt dann bekam ich immer mehr Kopfschmerzen und zuhause dann kam auch noch leichter Schwindel hinzu, der Nacken war steif und mir war im Gesicht heiß, ein Sonnenstich. Zum Glück ist mir nicht übel, aber im Moment brummt mir der Schädel schon noch ganz schön, aber in ein paar Tagen sollte das auch vorbei sein, genau deswegen fahr ich lieber im Regen ein Rennen. Ich hab jetzt trotzdem Lust auf mehr.
1 Kommentar:
Moin
Da haste ja was gemacht vorm Start, naja man sollte die Energie so 1/4h vorm Start ruhen lassen, dass man gut loskommt und nich nach hinten fällt...
Aber naja es ging bei dir nich anners...
Das haste so echt gut gefahren insgesamt, ma sehen wie ich, wir uns entwickeln...
Gruss Marty >>aus spin.de
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