Bergab, bergauf

Nach einer Woche Krankenhaus durfte ich wieder nach Hause, alles ohne Befund. Das Langzeit-EKG zeigte jedoch einen Puls von 23 im Schlaf und während des Tages 163, da stimmt irgendwas nicht, nur was, wussten die Ärzte nicht, eine Myokarditis oder irgendwelche ernsthaften Herzerkrankungen konnte man ausschließen und eine Woche später sollte ich nochmal einen Schluckultraschall (TEE) am Herz machen lassen. Diese Woche war recht turbulent.

Montag

Es stand die TEE an, alles normal, nur dem Kardiologen gefiel der niedrige Puls auch nicht und sprach sogar von einem Herzschrittmacher. Zur Betäubung brachte ich fast die doppelte Menge, was immer das heißen mag, natürlich war ich den ganzen Tag über nicht mehr zu gebrauchen, erholte mich jedoch innerhalb von ein paar Minuten von dem Mittel. Medikamente bekam ich keine. Zum Abschluss des Tages gab es aber immerhin noch ne Massage, bei der ich auch fast eingepennt wäre :P.

Dienstag

Ja, die Psyche. Langsam nagt es doch und alles nervt, ich hätte lernen sollen, machte ich aber nicht, ich hab ganz andere Probleme... Alles war sch***** und ich lag völlig entnervt im Bett und hörte traurige Musik, die zum ganzem Spiel passte.

Mittwoch

Wieder startete der Tag nicht gut, ich beendete den Schultag vorzeitig, wollte einfach meine Ruhe haben und irgendwie schaffte ich es auch mich einigermaßen wieder in die Höhe zu puschen, vielleicht gibt es am Ende des Tunnels ja doch ein Licht. Am Freitag sollte ich nochmal zum Kardiologen.

Donnerstag

TCM hat mir schon oft geholfen und warum jetzt nicht dachte ich mir. Es geht nicht vom Herz aus, so die Meinung des Therapeuten, vielmehr sei es die Milz, die Leber und v.a. die Galle. Was das mit dem Herz zu tun hat? Darf ich vorstellen:

Die Organuhr


















Gegenüber dem Herz liegt genau die Galle, die entzieht dem Herz Energie. Noch ein bisschen Akupunktur und Kräutertherapie sollten mir wieder auf die Sprünge helfen und seiner Meinung nach würden die Ärzte eh nix finden und mich von einem Arzt zum andern schicken.

Freitag

Beim Kardiologen wurde zunächst ein Sono gemacht, natürlich unauffällig und später noch ein Belastungs-EKG, auch unauffällig. Der Arzt erklärte mich für gesund und erteilte mir das grüne Licht für moderate körperliche Belastung. Gesagt getan, nach der Touretappe ging es für eine Stunde aufs MTB, endlich wieder Endorphine im Körper, welch ein Gefühl! Das fehlte mir die ganze Zeit.

Samstag

Regen und 13°C, genau mein Wetter! Ich stieg wieder aufs MTB und genoss jeden Meter, nach einer Stunde hatte ich aber eine leichte Krise, ich hab nicht so gut gefrühstückt und hab doch das kühle Wetter etwas unterschätzt, zum Ende hin wurde es aber besser. Am Abend war ich aber etwas müde...

Sonntag

Heute ging es zum ersten Mal seit langem wieder aufs Rennrad und auch hier genoss ich jeden Meter, besonders die kurzen Stücke, die es bergauf ging, das Kletter lieb ich nach wie vor am meisten am Radsport, aber das Fahren bin ich nicht mehr sonderlich gewöhnt, ich bin 2:10 h gefahren und bin jetzt doch stark müde, der Puls ist aber normal, es scheint so als hätte mir die TCM wieder ein Mal geholfen.

Nur darf ich eins nicht vergessen: Ich fahr Rad weil es mir spaß macht. Ich machte mir wieder zu viel Druck und den Preis bezahlte ich jetzt in den letzten Tagen und Wochen, M.Crohn ist eine der schwersten Autoimmunerkrankungen die es gibt und ich kann froh sein, dass es mir überhaupt so gut geht, andere haben da keinen so guten Verlauf, aber bis ich das kapiere fließt noch viel Wasser die Donau runter...