
Innerhalb von einer Woche hab ich jetzt wohl jede Gefühlslage erlebt die es gibt. Am Montag hatte ich einen Termin bei meiner neuen Gastroenterologin, die mir dann am Freitag ein neues Medikament Namens Remicade geben wollte. Remicade ist ein TNF-Hemmer, TNF ist wiederum ein Botenstoff, der bei MC eine entscheidene Rolle spielt. Am Dienstag ging es mir dann aber wieder schlechter, abends Fieber, Bauchschmerzen, die ganze Prozedur halt wieder. Genauso ging es mir am Mittwoch und ging deshalb nochmal zur Frau Dr., die mir die Remicade Infusion dann sofort gab. Bis auf das, dass ich anfangs ohnmächtig wurde hab ich die ganz gut vertragen :P. Bis ich die Infusion "ausgetrunken" habe vergingen 3 Std., die ich gerne auf dem Rad verbracht hätte. Dannach war ich ersteinmal sehr müde. Am Donnerstag konnte ich dann schon ins Fitnessstudio und am Freitag ging ich Langlaufen für 2 Std., es schien so, als würde die Infusion anschlagen, ich fühlte mich wie neu geboren.
Dann kam der Samstag, ich wollte wieder 2 Std. Langlaufen, aber diesmal war schon nach 30 min Schluss. Was war passiert? Die Antwort wusste ich selber nicht so ganz, mein Magen war mal wieder voller Säure, überhaupt keine Kraft hatte ich mehr, das alles kommt von den vielen Medikamenten, die ich zur Zeit schlucken muss. Ich überlegte ernsthaft, ob ich nicht das Rad an den Nagel hägen soll. Ich war wütent, enttäuscht und verzweifelt, warum nur ich? Warum muss ich nur so eine schei* Krankheit haben? Warum nur??? Ich hatte Zweifel und die habe ich jetzt schon seit 3 Wochen, seit dem mich der Crohn wieder voll im Griff hat.
Bei meinen morgendlichen Stuhlgang hatte viel Blut dabei, nochmals ein Schlag mitten ins Gesicht. Dann war mir im Gesicht durch das Cortison voll heiß und ich saß wie gestern den ganzen Tag vor der Xbox. Das Ende meiner Träume steht also kurz davor, dachte ich. Bis ich mich mal packte und zu mir sagte "Hey Kleiner, du sitzt den ganzen Tag vor dem Laptop oder der Xbox wie ein Penner und jammerst vor dir hin wie ein Mädchen, das bist nicht du!" Nein, dass bin ich wirklich nicht, kurz vor 14 Uhr saß ich auf der Rolle für 2:15 Std., ja mir hat sogar das Rollefahren mal Spaß gemacht, in der Früh hatte ich schon 30 Minuten Frühsport betrieben, macht 2:45. Im Anschluss an das Rollentraining ging ich gleich 45 min Laufen, 3:30 und dannach noch 30 min Stabi-Training und die 4 Std. waren voll. Von der Hölle ganz hinauf und das innerhalb eines Tages.
Irgendwie bin ich schon verrückt, mit so einer schweren Krankheit leistungsorientiert Sport zu betreiben. Solange ich das mache werd ich oft ins Tal der Tränen rutschen, das ist klar. Wichtig ist nur, dass ich da wieder herauskomme und mich nicht hängen lasse. Ob die 1:35 beim Glocknerkönig noch realisierbar sind muss ich noch abwarten, da mir ein ganzer GA Block jetzt fehlt. Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich viel stärker geworden bin.
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